Maike Biermann ist die neue Pastorin in Ochtersum. Sie ist Seelsorgerin mit viel Erfahrung und kehrt nach einer längeren Zeit in Münster nach Ostfriesland zurück, um für und mit den Menschen in der Gemeinde einiges zu bewegen.
Eigentlich hatte sie schon immer Pastorin werden wollen. Ein Vorbild für Maike Biermann, die neue Ochtersumer Pastorin, war ihr Großvater Jan Janssen, der in den 1960er-Jahren Pastor in Riepe war.
Schon als Jugendliche engagierte sich Maike Biermann in ihrer Heimatkirchengemeinde Wiesens bei Aurich als Mitarbeiterin im Kindergottesdienst und in der Jugendarbeit. Bereits damals machte es ihr Freude, an Gottesdiensten mitzuwirken und diese lebendig zu gestalten. Nach dem Abitur am Ulricianum Aurich stand für sie fest, dass sie das Studium der Theologie aufnimmt. Zu einer Zeit, in der die evangelischen Landeskirchen ein Zuviel an Theologiestudenten beklagten und viele von denen, die gerne in einem Pfarramt arbeiten wollten, mit verschärften Zugangsvoraussetzungen vor die Tür setzten. So geschah es auch Maike Biermann.
Sie blieb im Studienort Münster, legte die Hände nicht in den Schoß oder meldete sich arbeitslos, sondern begann auf einem langen Weg, sich die verschiedensten Qualifikationen anzueignen. Alle in die Richtung, Menschen auf ihrem Lebensweg, gerade in Notsituationen, zu begleiten. So wurde sie zehn Jahre lang Leiterin und hauptamtliche Seelsorgerin im Kinderhospizdienst des Vereins „Königskinder“ und baute einen ambulanten Hospizdienst mit circa 80 ehrenamtlichen Mitarbeitern auf. Der Hospizdienst betreute circa 45 Familien mit sterbenskranken Kindern in Münster und Umgebung. Dass sie bei aller Qualifikation, wie bei der als Trauerbegleiterin, Bodenhaftung behielt, zeigt ein kleiner Trauer- und Erinnerungskoffer, den sie mit einer Kollegin zusammen gestaltete und über einen Verlag vertrieb. Er soll kleinen Kindern helfen, mit dem Verlust eines lieben Menschen umzugehen. Darin sind Anregungen, Bilder zu malen, Briefe zu schreiben, Fotos zu sammeln, ein Licht anzuzünden und Erinnerungsstücke zu sammeln. Praktische Hilfen, um mit schweren Lebensphasen umzugehen.
In ihre Münsteraner Zeit fällt auch die Familiengründung mit am Ende drei Kindern, von denen die Älteste bereits im Studium ist. Die beiden elf und 13 Jahre alten Jungen, zusammen mit ihrem Ehemann, aber ziehen mit in das Ochtersumer Pfarrhaus ein. Gut trifft es sich, dass ihr Mann im IT-Bereich tätig ist und so einen Großteil seiner Arbeit vom Homeoffice in Ochtersum aus erledigen kann.
Bei den evangelischen Landeskirchen hat sich inzwischen das Überangebot an jungen Theologen und Theologinnen in einen Mangel verwandelt. Händeringend wird nach Menschen gesucht, die die noch vorhandenen freien Pfarrstellen auffüllen können. So tat sich auch für Maike Biermann eine Tür auf und sie begann ein Vikariat bei der Hannoverschen Landeskirche, das sie nach der zweiten Prüfung nun mit der Befähigung, ein Pfarramt zu übernehmen, abschloss. In der Hannoverschen Landeskirche war klar, wohin es sie bewegte: an die Küste, in dörfliche Strukturen, in die Nähe ihrer großen Verwandtschaft in der Region Ostfriesland. Da auch Ehemann und Söhnen, durch Besuch bei den Großeltern, Ostfriesland nicht unbekannt war, konnten auch sie für den Umzug gewonnen werden. In Münster, immerhin 27 Jahre ihr Lebensmittelpunkt, konnte sie folglich nicht bleiben.
In Ochtersum möchte die 46-jährige Berufsanfängerin, die aber wahrlich keine Anfängerin ist, dort anfangen, wo sie aufgehört hat: bei der Begleitung von Menschen in ihren guten und ihren schweren Lebensphasen. Dass ihr besonders Kinder und ihre Eltern und die Feier von Gottesdiensten für sie und mit ihnen wichtig ist, davon darf man ausgehen. Dass für Maike Biermann Plattdeutsch keine Fremdsprache ist, wird ihr den Kontakt gerade auch zu den Älteren leicht machen.
In der Freizeit streift sie gerne mit Australian-Shepherd-Hündin Ary an der Leine durch die Natur, ist leidenschaftliche Anhängerin von Schalke 04, liest gerne, malt und erkundet im Urlaub mit ihrer Familie zusammen Frankreich und Italien. Aktuell freut sie sich auf die ersten Gottesdienste in Ochtersum und Westerholt, wo sie mit einem Drittel ihrer Stelle tätig werden wird. Das Willkommen in ihrem Ordinationsgottesdienst durch die neue Gemeinde war bereits herzlich – gute Voraussetzungen für die zukünftige Arbeit.
Das Projekt wurde verlängert......bis zum 31. Oktober ....seien Sie dabei.......unterstützen sie unsere Kirchengemeinde........einfach anmelden, bezahlen und raus in die Natur.........später Bilder und Kilometer angeben........ein Gefühl von Gemeinschaft erleben...........das Geld kommt später unserer Orgel zugute.
„Raus in den Frühling“ – damit kann man in diesem Jahr gleich doppelt Gutes tun, für die eigene Gesundheit und für die Musik und damit die Kultur im Harlingerland. Der Kirchenkreis ruft mit der Aktion „Musik bewegt“ dazu auf, aktiv den Frühling zu erleben und gemeinsam etwas für die Musik der eigenen Kirchengemeinde zu tun.
Verbunden ist das mit einem kleinen Wettbewerb, welche Kirchengemeinde wieviele Aktive mobilisieren kann, zusammen gibt es zudem das Ziel, möglichst viele Kilometer zu sammeln.
Auch unsere Kirchengemeinde beteiligt sich - und möchte Sie ermutigen, das ebenfalls zu tun. Wenn Sie sich dafür entscheiden, zugunsten unserer Gemeinde anzutreten, dann unterstützen Sie damit den Erhalt unsere Kirchenorgel.
Durch die Regelungen der Pandemie wird in diesem Jahr eine uralte Tradition wiederbelegt, die die Urgroßeltern noch erlebt, die Großeltern noch kannten, von den nachfolgenden Generationen aber vergessen wurde: das „Umlaufabendmahl“.
Diese Tradition geht noch auf die katholische Zeit zurück.
In Ostfriesland sind in den Reformationswirren einige wenige Ältere mit ihren Aufsätzen, den sogenannten „Retabeln", erhalten geblieben, sodass die Form des „Umlaufabendmahls“ noch längere Zeit bestehen bleib und gepflegt wurde. Erst nach dem 2. Weltkrieg verlor diese Tradition an Bedeutung und wurde durch das Gemeinschaftsabendmahl ersetzt, wo sich die Gemeinde vor dem Altar versammelt.
Die alten Kniebänke links und rechts des Altars aber geben noch Zeugnis von der alten Form, das Abendmahl allein vor dem Altar zu feiern.
Durch die Bedingungen, die die Pandemie uns vorgibt, kam diese Form wieder in den Blick, da sie geeignet ist, das Abendmahl in angemessener Form zu feiern.
Man nimmt sich das Brot vom Altartisch und geht dann hinter der Retabel - dem Altarbild - vorbei und verzehrt das Brot. Dann kommt man hinter der Wand wieder vorbei und kann sich auf dem Altar einen Becher Wein oder Traubensaft nehmen. Auf die Kollekte, die früher üblicherweise hinter der Wand eingesammelt wurde, wird dabei allerdings heute verzichtet.
Diese Form des „Umlaufabendmahls“ bot sich an, da man nur Einzeln hinter der Wand entlanglaufen kann. Dort kann man in aller Ruhe die Maske abnehmen, das Brot verzehren, um sich dann einen Abendmahlsbecher zu nehmen und den Wein zu trinken.
Zwar geht der Gemeinschaftsaspekt bei dieser Form ein wenig verloren, aber die Begegnung und Möglichkeit, einmal „hinter die Fassade“ des Altars zu schauen, dürfte den Verlust mehr als ersetzen.
Heute werden hinter der Retabel oft Leitern und andere Geräte gelagert, so dass man die Rückseite nicht sehen kann. Für die Ostergottesdienste wurde in Ochtersum und Buttforde der Platz geschaffen, um dieses einmalige Erlebnis möglich zu machen.
Beide Kirchen verfügen über wunderschöne Altarbilder. In Ochtersum befindet sich ein barocker, nachreformatorischer Flügelaltar, mit sieben beeindruckenden Bildern, der vor die alte steinerne, mittelalterliche Altarwand gesetzt wurde.
In Buttforde finden wir einen gotischen Schnitzaltar aus dem 15. Jhd, der zu den herausragenden Kulturdenkmälern und Sehenswürdigkeiten Ostfrieslands gehört.
Von den insgesamt über 100 Altarbildern überstanden nur 8 den sogenannten „Bildersturm“ der Reformationszeit.
Bei dieser Gelegenheit kann man die Altäre aus nächster Nähe erleben und erhält zudem einen Einblick „hinter die Fassade“, der sonst verwehrt ist.
Der Gottesdienst an Ostern mit Umlaufabendmahl findet in Ochtersum um 10 Uhr und in Buttforde um 11 Uhr statt und wird von Pfarrer Schmidt geleitet.
Heute ist um 19 Uhr Gottesdienst in der Kirche. Einen 10 Minuten Gottesdienst gibt es hier
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