Als Jan ein kleiner Junge war, war er sehr neugierig und wissbegierig.
Er machte sich über alles seine Gedanken und probierte ganz viele Sachen aus. Seine Eltern wussten schon Bescheid, wenn er einmal wieder seinen kleinen Rucksack packte und mit seinem kleinen Rad losfuhr. Sie wohnten auf dem Land und jeder Nachbar kannte Jan. Sie machten sich keine Sorgen.
An diesem Tag wollte er Gott kennenlernen.
Er hatte Butterbrote mit Käse und Wurst und 2 Flaschen Saft eingepackt. Es würde bestimmt ein weiter Weg zu Gott sein. So radelte er los.
Einige Zeit später traf er eine alte Dame, die auf einer Bank saß und Enten auf dem Dorfteich beobachtete. Jan setzte sich neben sie und holte sein Picknick aus dem Rucksack. Er bot der alten Dame auch etwas an und ganz erfreut nahm sie sein Angebot an. Sie teilten sich sein Essen, schauten den Enten zu, sie schwiegen, lächelten sich zu und verbrachten den Nachmittag zusammen.
Als es langsam Abend wurde, wusste Jan, seine Eltern warteten auf ihn und er packte seinen Rucksack aufs Rad. Doch bevor er los fuhr, drehte er sich nochmal um, rannte zu der alten Frau zurück und umarmte sie. Da schenkte sie ihm ihr allerschönstes Lächeln. Als der Junge wenig später nach Hause kam, wunderte sich seine Mutter, warum er so glücklich aussah und fragte ihn: "Was hast du heute gemacht, dass du so strahlst?" Er antwortete: "Ich habe heute Nachmittag Gott getroffen und sie hat das schönste Lächeln, das ich je gesehen habe."
Zusammen verbrachte Zeit, ein Lächeln, ein liebes Wort, eine Umarmung (bald wieder) - es gibt viele Dinge, die uns Freude bereiten. Es ist uns gar nicht bewusst, wo und wie wir Gott überall begegnen. Wir finden ihn, ohne ihn zu suchen. Durch das freundliche Miteinander mit unseren Mitmenschen machen wir Gott erfahrbar. Also, haltet die Augen offen, vielleicht begegnet euch Gott auch - gerade dann, wenn ihr es gar nicht erwartet.
Bleibt gesund, bis bald.
Eure Marina Lübben
