Woche eins
Eine Woche nun leben wir mit der Krise. Im Radio rät man uns Daheim zu bleiben. Einige Regale sind leer gekauft. Kein Fußball und kein Boßeln. Keine Schule und kein Kindergarten. Und sogar die Gäste werden aus ihrem Urlaub Heim geschickt.
Und am Sonntag läuten nur die Glocken, aber einen Gottesdienst darf es nicht geben. Viele sind schon in der Heimarbeit und so bin ich es auch. Aufräumen, Archiv in Ordnung bringen und viel telefonieren. Der richtige Kontakt zur Gemeinde von Angesicht zu Angesicht fehlt mir.
Oft habe ich mir gewünscht, ob die Welt nicht stillstehen könnte. Wenn der Alltag mal wieder viel zu stressig war, oder man wusste, dass die kommenden Termine alles andere als einfach werden.
Dass dann Zeit wäre. Zeit für mich und meine Lieben und Raum dafür, was sonst einfach zu kurz kommt und liegen bleibt.
Nun steht die Welt gefühlt nicht nur still, sondern steht Kopf.
Und die Zeit die nun da ist, ist gefüllt mit Ängsten über die Zukunft und die Frage, wie lange Covid-19 uns noch im Griff hat.
Ich finde, dass trotz all der Zahlen, die über den Bildschirm laufen, die Krise kein unzähmbares Monster ist. Die Menschen, mit denen ich spreche, sind vorsichtig und verständnisvoll.
Und vor allem ist da Glaube und Hoffnung.
Ich glaube an unsere Ärzte, unsere Rettungskräfte und unser Pflegepersonal. Ich glaube an alle Menschen, die Verantwortung haben und in den Krisenstäben arbeiten. Ich glaube an meine Mitmenschen und die Nachbarschaft, die aushilft, trägt und stützt.
Und ich glaube an meinen Gott, der uns leitet und nicht verzweifeln lässt. Der fest an unserer Seite steht und uns durch die Krise leitet.
Ich will dich lieben, HERR, du meine Stärke!
Der HERR ist mein Fels, meine Burg, mein Retter.
Mein Gott ist die Festung, die mich schützt.
das meine Rettung und meine Zuflucht ist.
(Psalm 18)