Woche acht, Muttertag

Sun, 10 May 2020 10:25:23 +0000 von Alexander Schreeb

 Woche acht, Muttertag 


Heute ist Muttertag. Eigentlich ist er ein schöner Tag, der Generationen verbindet und Dankbarkeit ausdrückt. Ein Tag der Blumen und Dankeskarten. Ein Tag voll Sonnenschein und Lieblingskuchen. Ein Tag, der trotz seiner Herkunft und Kommerzialisierung ausdrückt, dass da mehr ist, als Worte und Geschenke ausdrücken können.
Sicherlich ist für manche dieser Tag auch schwierig. Erschwert Covid-19 doch Besuche und Familienfeste. Oder dieser Tag ist schwer, weil da gar keine Mutter mehr ist oder je war. Dann ist der Muttertag ein trauriges Datum im Kalender. Muttertage können aber auch nicht leicht sein, wenn es brodelt. Das hat er mit Weihnachten gemeinsam. Hängt der Haussegen schief, kann jedes Fest der Liebe und Familie nach hinten los gehen. 
Ich finde, dass der Muttertag viel mit Segen zu tun hat, diesem Grundmoment des Lebens und von Religion. Was Segen heißen kann, erschien mir immer schwierig, bis das lateinische Wort für Segen benedicere mir weiterhalf. Denn das ist leicht zu übersetzten mit „gut reden“, „gut heißen“, „preisen“ und eben „segnen“,
Segen steht dafür, dass mir mein Leben nicht nur zugesprochen wird, sondern jemand ebenso sagt, dass es gut ist. Mein Schaffen und sein wird von außen anerkannt und für wertvoll befunden. Eine Grundmoment der Mutter-Kind-Beziehung ist, dass die Mutter der festen Überzeugung ist, dass das Leben des Kindes gut gelingt. 
Dieser Segen von außen bleibt trotz all meiner eigenen Kritik und Selbsteinschätzung und gibt Halt wie ein festes Gerüst. Was natürlich aber nicht heißt, dass die lieben Eltern in ihrer Grundüberzeugung die ein oder andere Kritik aufbringen, um nur das vermeidlich Beste für den Nachwuchs zu erzielen. 
Es geht um den guten Glauben und das Gefühl eine Urvertrauens, dass ich so wie ich bin gewollt bin. So gelingt Leben. Nicht nur in der Familie bzw. unter der Fürsorge der Mutter, sondern auch in der Bibel bzw. der Religion. Die Bibel ist die wunderbare Geschichte, wie Gott uns Menschen seinen Segen immer wieder zuspricht und uns zutraut, dass unser Leben gut gelingen wird. Das ermöglicht eine andere Haltung und Einstellung. Ich kann aufatmen und einverstanden mit mir sein und aus dieser Haltung heraus auch ein Segen für andere sein.
In der Kirche wird Segen am Ende jedes Gottesdienstes ganz sichtbar. Er ist der Höhepunkt jeder Gottesdienstfeier. Gott heißt unser Leben gut. „Der Herr segne dich und er behüte dich“. Dafür danken wir ihm, indem wir singen und beten. Dafür feiern wir Jubelkonfirmationen und Jubelhochzeiten in denen der Dank zu Ausdruck kommt, welches Grundvertrauen Gott uns entgegenbringt.
In der Familie sieht diese Übertragung von Segen natürlich ganz anders und vielfältig aus. Es lohnt sich zu schauen, wie in Ihrer Familie dieses Weitergeben von Segen von Generation zu Generation geschieht. Ob in Form von Erbstücken, Familienheiligtümern, Familiengeschichten, guten Ratschlägen oder einfachen Gesten. 
Heute ist Muttertag. Eigentlich ein schöner Tag der Dankbarkeit ausdrückt: für das Grundvertrauen in den Nachwuchs, für all das Wäsche waschen, Essen machen, trösten, ermahnen und sich sorgen. Ein Tag voll Sonnenschein und Lieblingskuchen. 
Quelle: Schreeb
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